Dezember

Die passende Uhr zum Business-Outfit

von Phil - 23 Dec, 2015

Business-Dresscode

Modische Zurückhaltung und ein Business-Dresscode haben viel miteinander zu tun. Je mehr Schmuck ein Mann anlegt, desto eher wird er bei seinen Vorgesetzten unangenehm auffallen. Manche Experten sagen, mehr als ein Ehering, Manschettenknöpfe und eine Armbanduhr sind im Businesskontext nicht drin. Dabei werden die Manschettenknöpfe noch nicht einmal als Schmuck gerechnet. Sie gelten als notwendiges Accessoire, das die umgeschlagenen Manschetten am Business-Oberhemd abschließt. Man kann die jedoch durchaus zu Schmuck machen, wenn man sie bspw. auffällig edel sein lässt, doch das ist im Businessbereich eher nicht angesagt. Die Brille betrachtet man ebenfalls als modisches Accessoire, deren Notwendigkeit sie allerdings außerhalb des Regelfalls stellt. Doch auch hier legt man besser Zurückhaltung an den Tag, wenn ein strenger Business-Dresscode gilt. Eine auffällige, allzu individuelle Brille sollte man im Berufsleben vermeiden. Man sollte weder als Bohemien noch als Super-Nerd erkennbar sein.

Welche Dresscodes gelten im Berufsleben?

Accessoires für MännerSchaut man sich in den oberen Management-Etagen um, entdeckt man neben dem erlaubten Ehering oft noch Siegelringe und neben den gestatteten Manschettenknöpfen noch eine goldene oder silberne Krawattennadeln. Ob man sich das erlauben kann oder deswegen aneckt, hängt von der Position in der Hierarchie und der Branche ab. Ob man als Mann mit einem goldenen Ohrring oder einem sichtbaren Piercing auffallen darf, wird von Branche zu Branche ebenfalls verschieden gehandhabt. Nicht jede Branche hat einen bestimmten Dresscode, der einen Geschäftsanzug vorschreibt. Wer Karriere machen möchte, sollte solche Dinge aber tunlichst unterlassen. Bereits eine Jugendsünde wie ein Tattoo an der falschen Stelle oder ein doppeltes Lippen-Piercing können eindeutige Spuren hinterlassen, die man nicht immer wieder tilgen kann. Bei einem Tankwart mag das egal sein, bei einem Banker, Broker oder Manager niemals. Zunehmend entdeckt man in den oberen Management-Etagen auch Frauen, für die ebenfalls Regeln bezüglich des getragenen Schmucks gelten. Die wichtigste Grundregel für das Business-Outfit beider Geschlechter ist Seriosität. Diese zeichnet sich durch Stilsicherheit, eine gewisse Neutralität und modische Zurückhaltung aus. Der klassische Business-Look ist angesagt.

Dresscodes und Armbanduhren

HerrenarmbanduhrBei beiden Geschlechtern ist eine Armbanduhr ein Accessoire, das grundsätzlich erlaubt ist. Sie signalisiert ebenso wie der mitgeführte Tagesplaner ein gutes Zeitgefühl, Pünktlichkeit oder Zuverlässigkeit. Zugleich aber spricht sie auch für das Vorhandensein weiterer Termine, für eine gute Zeiteinteilung und organisiertes Handeln. Im Business sollte die Uhr außerdem Seriosität und stilistische Zurückhaltung signalisieren. Frauen sollten nicht als Luxusweibchen auffallen, Männer nicht als Bohemiens oder Söhne reicher Eltern. Zu einer modischen Billiguhr sollte sich aber auch niemand hinreißen lassen. Erkennbare Wertigkeit ist bei der Uhrenwahl wichtig. Es muss ja nicht unbedingt eine teure Rolex sein. Im Business punktet man am ehesten mit einer schlichten Armbanduhr mit schwarzem Lederarmband. Jedes auffällige Modell ist zu vermeiden, insbesondere neumodische Erfindungen, die beim Gegenüber als technische Spielerei oder Angeberei auffallen. Ungewöhnlich für den modernen Mann, weil ein bisschen zu altmodisch und individuell, ist eine Taschenuhr. Ist diese jedoch ein Erbstück und wird von einem Vorgesetzten verwendet, ist das in Ordnung. Wer ganz oben in der Hierarchie steht, prägt gelegentlich seine eigenen Regeln. Er signalisiert manchmal durch einen ungewöhnlichen Bart, eine individuelle Brillenform oder eine außergewöhnlich wertvolle Uhr seinen hohen Status. Ein Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender bei der Daimler AG, kann sich solche Markenzeichen leisten. Ein Manager im mittleren Management würde damit anecken.

Schwarz passt am besten zu Schwarz

Accessoires für MännerWenn einer Ihrer Untergebenen gerne schwarze Gürtel und Ledermappen nutzt und eine farblich passende Geldbörse bei sich trägt, sollte er auch bei seiner Uhr ein schwarzes Lederarmband vorziehen. Ein metallenes Uhrenarmband würde zwar durchaus zum Gesamteindruck passen. Es würde aber mehr auffallen. Bei einem Faible für braun genarbtes Leder sucht man sich Accessoires, die entsprechend aufeinander abgestimmt werden. Wichtig ist, dass der gestattete Schmuck, die getragene Kleidung und die restlichen Accessoires farblich oder vom Stil her aufeinander abgestimmt werden. Metallene Gliederarmbänder an einer Uhr sollten also optische Entsprechungen auf anderer Ebene finden. Der Brillenrahmen, die Manschettenknöpfe, der Ehering und die Gürtelschnalle müssen damit harmonieren. Ein Tabu ist es allerdings, mehrere verschiedene Metalle miteinander zu kombinieren. Man trägt auf keinen Fall eine goldene Uhr zu einer silbernen Brille und Manschettenknöpfen aus Titan.

Keine Selbst-Inszenierung, sondern Seriosität

HerrenarmbanduhrDie Uhr ist neben ihrer Funktion als Zeitmesser häufig auch ein Statussymbol. Dies gilt insbesondere für den Mann. Für die Frau ist eine Uhr eher ein zierendes Schmuckstück mit Nutzwert als ein Statussymbol. Angesichts der Tatsache, dass man heute die Zeit vom Smartphone ablesen und seine Termine im Tablet verwalten könnte, wäre eine Armbanduhr nicht mehr unbedingt notwendig. Während einer wichtigen Besprechung lässt man aber das Smartphone auf keinen Fall im sichtbaren Bereich. Mit der Uhr signalisiert man dem Gegenüber jedoch seinen Wert im Unternehmen, seinen Status und seinen Stil. Daran kann der Gegenüber ablesen, mit wem er es zu tun hat. Genau darum möchte mancher mit einer auffälligen Luxus-Uhr Eindruck schinden. Andere versuchen, mit einer zu bescheidenen ihren Status zu unterschlagen oder gönnen sich zum Businessanzug einen eher prolligen oder protzig-großen Uhren-Ausrutscher. Zu viel Understatement schadet der Karriere gleichermaßen wie modische Übertreibung. Bei dem bisschen Schmuck, das für einen Mann erlaubt ist, kann man erstaunlich viele Fehler begehen. Der Uhren-Schmuck sollte dem Status des Mannes angepasst sein, ohne allzu sehr ins Auge zu fallen. Bei den Damen sind es beispielsweise auffallende Details wie Strass-Besatz, bunte Zifferblätter oder auffallende Uhrenarmbänder, die den seriösem Eindruck minimieren können. Der Mangel an optischer Seriosität wiederum mindert den Eindruck von Kompetenz. Der Grund für diese Bewertung liegt darin, dass man sichtbar für sein Gegenüber falsche Prioritäten setzt: Die Interessen gelten nicht vorrangig den Zielen und Werten des Unternehmens, sondern setzen eine Person in Szene. Eben das ist in einem Unternehmen nicht erwünscht. Sie sind immer Stellvertreter des gesamten Unternehmens, dessen Werte und Seriosität Sie unter anderem durch den Dresscode repräsentieren.

Die Wirkung von Schmuck auf andere

Accessoires für Männer Mit einer superteuren Uhr oder edlen Manschettenknöpfen signalisiert man als Praktikant, der aus gutem Hause stammt, unbewusst seine Überheblichkeit. Beim Eigner von Ikea würde eine Billiguhr zu dessen Image passen. Bei einem neuen BMW-Manager oder dem Chef der Deutschen Bank würde sie aber als unpassend angesehen werden. Es ist nicht wichtig, von welchem Hersteller die Armband-Uhr stammt. Viel wesentlicher ist, dass die getragenen Schmuckstücke Wertigkeit ausstrahlen und zum Rest des Outfits passen. Eine Frau darf durchaus verschiedene Uhren tragen, um modisch passende Schmuckstücke anzulegen. Der Mann aber trägt immer dieselbe Armbanduhr. Er wechselt bestenfalls die Manschettenknöpfe, die farblich zur Krawatte passen sollten. Ihre Grundfarbe sollte die Farben der restlichen Accessoires aufnehmen - also beispielsweise dem Metallton der Gürtelschnalle oder der Brille. Das lederne Uhrenarmband wiederum sollte zum Gürtel und zur Schuhfarbe passen. Der im Business getragene Look sollte harmonisch und stimmig wirken.

Unterschiedliche Dresscodes je Berufsfeld

Bekanntermaßen ist der Dresscode in kreativen Berufsfeldern lockerer. Dementsprechend dürfen auch die Uhren und Manschettenknöpfe etwas aus dem üblichen Rahmen fallen. Was in keinem Berufsfeld geht, ist, dass die Uhr zu bestimmten Zeiten ein akustisches Signal von sich gibt. Den Damen sei im Berufsleben angeraten, grundsätzlich dezente Farben und seriöse Noten dem gefühlten Tannenbaum-Behang an Schmuck vorzuziehen. Hochtoupierte, stark blondierte und mit Haarspray verklebte Haare sind genauso ein Unding wie mondänes Auftreten oder peppige Girlie-Outfits. Modische Extravaganzen gehören nicht an den Arbeitsplatz. Auch hier gilt, dass die Armbanduhr mit den restlichen Accessoires und Schmuckstücken harmonieren sollte. Weniger ist im Büro auf jeden Fall mehr. Es ist aber nicht so, dass man nun gar nicht seine persönlichen Vorlieben oder seine Individualität zeigen dürfte. Solange man dies mit aller Zurückhaltung tut, wird niemand etwas dagegen sagen.

Gentleman-Knigge für die Armbanduhr

Die Armbanduhr ist sowohl ein Statussymbol und ein Zeitmesser, als auch ein Indikator von Status oder persönlichem Geschmack. Ohne seine Uhr geht heutzutage kaum jemand aus dem Hause. Als Grundregeln für den gut gekleideten Mann kann man einige Punkte zusammenfassen. Sie lauten:

  • Understatement ist immer richtig. Ein stimmiger Gesamtauftritt hinterlässt einen besseren Eindruck als eine protzige oder prollige Uhr, die Stilunsicherheiten verrät. Modische Akzente dürfen gesetzt werden, solange dies zurückhaltend geschieht. Qualität geht vor Optik.
  • Der Handgelenksumfang definiert die Uhrengröße. Bei schmalen Handgelenken wirken große Uhrengehäuse zu protzig. Bei behaarten Riesenpranken wirkt eine zu klein gewählte Uhr fehl am Platze oder gar effeminiert.
  • Chronografen oder Taucheruhren gehören nicht ins Büro. Je sportlicher die Uhr aussieht, desto eher gehört sie zum "Casual Business"-Dress oder zum Freizeit-Outfit. Sogenannte "Dresswatches" wählt man zu einem formellen Anlass. Sie zeichnen sich durch zurückhaltendes Design und relativ kleine Gehäuseabmessungen aus.
  • Alle Schmuckstücke oder Accessoires, die Metalle aufweisen, müssen aufeinander abgestimmt werden. Gürtelschnallen, Uhren, Ringe, Manschettenknöpfe und Brillen müssen zusammenpassen, ebenso das Schuhleder und der Gürtel. Klassisch schwarze und weiße Zifferblätter sind bei Business-Uhren vorzuziehen.
  • Lederarmbänder wirken dezenter und zurückhaltender als ein goldenes oder silbernes Gliederarmband. Leder-Uhrenarmbänder können sogar sehr elegant wirken, vorausgesetzt man sieht ihnen ihr Alter und ihren Abnutzungsgrad nicht an. Problematisch wird es dann, wenn man zu einem schwarzen Uhrarmband braune Schuhe anziehen möchte. Hier ist das Metallarmband eindeutig im Vorteil, zumindest sofern es auf alle anderen metallenen Schnallen und Gestelle abgestimmt wurde.
  • Ob eine Uhr links oder rechts getragen wird, spielt keine Rolle. Aus Gewohnheit tragen die meisten Uhrenträger die Uhr an der linken, der eher passiven Hand. Wichtig ist aber, dass sie einen bei keiner Tätigkeit stört. Außerdem sollte man seine Armbanduhr problemlos ablesen und gut aufziehen können, sofern es keine Solar- oder Funkuhr ist.
  • Ein Geschäftsmann trägt niemals eine lose schlenkernde, auf der Rückseite des Handgelenks getragene oder seitlich verrutschende Uhr. Bei den Damen darf es auch mal eine Schmuckuhr an einer Kette oder einem losen Armband sein. Ideal ist es, wenn die Armbanduhr so sitzt, dass man gerade noch einen kleinen Finger unter das Uhrenarmband schieben kann. Zu eng sitzt eine Uhr dann, wenn man nach dem Abschnallen einen Uhrenabdruck auf der Haut hat.
  • Als stilistisches Ausdruckmittel darf eine Uhr im Business-Kontext nur in Maßen dienen. Neben all den Dresscodes und Stil-Vorschriften gibt es bei Uhren und anderen Accessoires natürlich immer noch die Persönlichkeit des Trägers zu beachten. Eine eigene Linie darf man durchaus haben, solange sie im Rahmen des Erlaubten stattfindet. Strikte Dresscodes und formelle Anlässe limitieren die Möglichkeiten der Gestaltung, lockere Bedingungen oder "Business Casual"-Outfits erlauben größere Spielräume. Hier dürfen die Persönlichkeit oder der individuelle Geschmack des Uhrenträgers eher zum Tragen kommen.

Ein kleiner Exkurs über die Manschettenknöpfe

HerrenarmbanduhrBei der Hemdenwahl wie bei der Auswahl der Manschettenknöpfe sollte der karrierebewusste Mann sich mehr Mühe geben als der Durchschnittsmann es tut. Angesichts der umfassenden Auswahl an Möglichkeiten ist guter Rat oft teuer. Daher überlassen viele Männer ihren Partnerinnen die Stilberatung. Besser wäre es, sich anhand Business-Dresscode Knigges im Internet zu orientieren. Abgesehen davon, dass die Manschettenknöpfe zum Outfit passen müssen, sollte man sich im Büro mit dezenten Modellen bewaffnen. Das Design der Manschettenknöpfe sollte insbesondere mit der Armbanduhr harmonieren. Hochwertigkeit ist auch hier trotz aller optischen Zurückhaltung die Regel. Minderwertige bzw. preisgünstige Standard-Manschettenknöpfe erkennt der Laie daran, dass diese einfach nur mit einem umklappbaren Stift durch das Manschettenloch gesteckt werden. Bei den hochwertigen Modellen sieht die Unterseite genauso aus wie die Oberseite. Der Knopf, der durch das Manschettenloch geführt wird, ist nur kleiner.

Und was ist mit der Manschette?

Bei einem strengen Dresscode trägt man niemals eine Sportmanschette mit einem oder zwei Knöpfen. Man wählt immer das klassische Businesshemd mit Manschette. Eine Wiener Manschette oder Kombi-Manschette mit Knöpfen und Manschettenloch dürfte man immerhin zu einem Bewerbungsgespräch und zu aushäusigen Geschäftsterminen tragen. Am elegantesten wirkt die Umschlag- oder Doppelmanschette, die mit dem businessgerechten Manschettenknopf verschlossen wird. Je strenger der Dresscode und je festlicher der Anlass, desto eher kommen Manschettenknöpfe an einer Doppelmanschette zum Tragen.