Vor- und Nachteile von Zwei- und Dreiteilern
Ein sogenannter Dreiteiler ist etwas, das nicht viele Männer besitzen - wirkt er doch oft sehr förmlich und eignet sich so schlecht für den Alltag. Doch mit den passenden Farben und dem richtigen Schnitt verleiht er jedem Träger einen Business-Look, der Erfolg ausstrahlt. Kein Wunder also, dass man Dreiteiler auf den Laufstegen der Welt und vielen berühmten Fernseh-Serien beobachten kann.
Doch was ist ein Dreiteiler eigentlich?
Bevor wir weiter ins Detail gehen, sollten wir grundlegende Begriffe klären. Zum Beispiel, was man unter dem Begriff Dreiteiler eigentlich versteht. Vereinfacht ausgedrückt beschreibt dieser Begriff jeden Anzug, der aus einer Anzughose, einem Sakko und einer Weste besteht. Also aus drei Teilen – logisch. Üblicherweise sind dabei alle Bestandteile aus ein und demselben Stoff gefertigt. Ab und zu werden aber auch bewusst Akzente gesetzt, indem man beispielsweise die Weste in einer anderen Farbe gestaltet. Das ist jedoch eine Geschmacksfrage, bei der sich die Geister scheiden. Wer sich zum ersten Mal einen Dreiteiler anschafft, kann mit der einheitlichen Farbgebung auf jeden Fall nichts falsch machen.
Der in Deutschland wesentlich öfter zu sehende Gegenspieler des Dreiteilers ist der sogenannte Zweiteiler. Er besteht aus einer Anzughose und einer Anzugjacke, welche ebenfalls aus demselben Stoff gemacht sind.
Wann trägt man einen Dreiteiler, wann einen Zweiteiler?
Grundsätzlich kann man sagen, dass ein dreiteiliger Anzug immer dann getragen werden kann, wenn auch ein zweiteiliger Anzug akzeptabel ist. Es gibt jedoch keinen Anlass, bei dem ein Dreiteiler eine Pflicht darstellt, hier kann man also ganz nach dem eigenen Geschmack entscheiden.
Vorteile und Nachteile der beiden Anzüge
Ein Vorteil von Zweiteilern ist, dass sie schlichtweg weniger kosten. Schließlich muss man sich bei Ihnen keine Weste anschaffen. Dreiteiler hingegen sind wesentlich vielseitiger einsetzbar. Schließlich kann man die Weste auch jederzeit weglassen, um den Anzug einfach als Zweiteiler zu verwenden. Auch ermöglichen Sie es, eine zusätzliche Farbe zu setzen, ohne die Einheit von Hose und Sakko aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Weste lässt sich oft auch ohne die anderen Bestandteile des Anzugs tragen.
Ist ein Dreiteiler richtig geschneidert, so hilft er dabei, das eine oder andere überschüssige Pfund zu verstecken. Der Träger profitiert hier von der Weste, welche dem Oberkörper zusätzlich Sicherheit und Form gibt.
Ein weiterer Vorteil gegenüber einem Zweiteiler ist die Tatsache, dass ein Dreiteiler sehr förmlich wirkt. Bei feierlichen Anlässen kann man mit ihm sogar einen Smoking ersetzen. Damit verbunden ist aber auch wieder ein Nachteil: er wirkt manchmal etwas steif. Ein Zweiteiler hingegen vermittelt Dynamik und lässt sich dazu auch noch schneller an- und ausziehen sowie bequemer tragen.
So trägt man einen Dreiteiler
Wir gehen an dieser Stelle mal davon aus, dass Sie bereits wissen, wie man sich eine Hose anzieht oder ein Sakko überstreift. Doch darüber hinaus gibt es noch einige ungeschriebene Stilregeln, welche jeder Träger eines solchen Anzugs kennen und beherzigen sollte.
• Universell gilt für jede Art von Anzug: Der unterste Knopf von Sakkos wird nicht geschlossen, er bleibt offen. Eine Ausnahme stellen hier natürlich alle Anzugjacken dar, welche nur über einen Knopf verfügen – dieser kann selbstverständlich geschlossen werden. Vergessen Sie jedoch nicht, vor dem Hinsetzen ausnahmslos alle Knöpfe des Sakkos zu öffnen, andernfalls wirken Sie schnell klobig.
• Ihre Weste sollte die Gürtellinie immer gut abdecken, jedoch nicht viel tiefer gehen. Auch bei der Weste gilt: der unterste Knopf bleibt immer offen. Im Gegensatz zum Sakko jedoch wird diese beim Sitzen nicht aufgeknöpft.
• Ein dreiteiliger Anzug wird ohne Gürtel getragen.
Zu welchen Anlässen eignet sich ein Dreiteiler?
Es gibt Outfits, die sich schnell an- und ausziehen lassen – und es gibt Dreiteiler. Sie werden diese Anzüge also höchstwahrscheinlich nicht täglich tragen. Und doch handelt es sich nicht um ein Kleidungsstück, das nur zu höchst formalen Anlässen getragen werden darf. Der Dreiteiler eignet sich dazu, einen feierlichen Anlass etwas wertiger zu machen.
Zum Beispiel:
Als Abendkleidung
Ob bei einem Rendezvous, einem Empfang, oder einfach einer Feier – ein Dreiteiler passt zu vielen abendlichen Veranstaltungen. Achten Sie hier darauf, nicht zu intensive Farben zu wählen, um niemanden optisch zu „erschlagen“. Ein hellgrauer Anzug, gepaart mit einem hellblauen Hemd und einer dunkelblauen Krawatte beispielsweise erzeugt einen leichten und freizeitlichen Eindruck.
Zu einer Hochzeit
Hochzeiten sind ein guter Anlass, um einen Dreiteiler zu tragen. Insbesondere durch eine passende Weste hebt man sich so von einem regulären Büro-Outfit ab und zeigt Wertschätzung für die Veranstaltung.
Farblich eignet sich hier, je nach Motto und Vorgabe des Brautpaars, ein marineblauer Anzug. Er erzeugt einen dezenten und klaren Look, unterscheidet sich aber doch erheblich von den üblichen schwarzen und grauen Varianten, welche oft eher einen tristen Eindruck vermitteln und besser zu Beerdigungen getragen werden. Als Bräutigam ist auch die Anzugfarbe weiß weit verbreitet, welche jedoch in keinem Falle mit einem schwarzen Hemd kombiniert werden sollte. Ein hellblaues Hemd mit braunen Schuhen ist hier die bessere Wahl – will man doch einen möglichst harmonischen Eindruck erwecken.
Das gewisse Etwas können diverse Accessoires verleihen. Manschettenknöpfenund dazu passende Krawattennadeln beispielsweise erhöht die Wertigkeit des Outfits. Ebenso kann man ein Einstecktuch verwenden, welches natürlich auch auf die Farbe des Anzugs abgestimmt sein muss.
Auf der Arbeit
Wer in einem Büro arbeitet, in dem Anzüge auf der Tagesordnung stehen, kann durchaus auch mal einen dreiteiligen Anzug tragen. Hier sind jedoch – im Gegensatz zur Hochzeit – kaum beziehungsweise keine Accessoires zu verwenden. Belassen Sie es bei einer schlichten Farbgebung und wählen Sie eine Weste, welche dem Anzugstoff entspricht. Üblich in Büros ist ein dunkles Grau. Verwenden Sie jedoch nicht das dunkelste Material, das Sie finden können – andernfalls erinnern Sie an eine Trauerfeier.
Zwar können Sie hier selten ein Einstecktuch einsetzen, doch gibt es dafür durchaus auch andere Kleinigkeiten, mit denen Sie Ihren Look etwas persönlicher gestalten können. Dazu gehört beispielsweise eine analoge Uhr oder auch eine schlichte, matte Ledertasche.
Als Sommeranzug lieber der Zweiteiler
Wer im Sommer ins Büro muss oder aber ein Rendezvous beim Italiener hat, der will vermutlich auf keinen Fall schwitzen, oder noch schlimmer: kollabieren. Eine luftige Alternative zum starren dreiteiligen Anzug ist da der lockere Zweiteiler.
Ein bedeutender Faktor ist dabei jedoch nicht nur die Art des Anzuges, sondern auch das Material. Oft werden Sommeranzüge aus Schurwolle, Kaschmir, oder Mohair gefertigt. Weit verbreitet sind auch Seide, Baumwolle und Leinen – diese knittern jedoch vergleichsweise stark und eignen sich besser für das reine Freizeitvergnügen.
Der Zweiteiler für den Sommer sollte in hellen Farben gehalten sein, oft wird hier auf Creme oder Beige zurückgegriffen. Achten Sie auch darauf, keine allzu winterlichen Accessoires (wie etwa dunkle Schuhe) einzusetzen. Ein leichtes Einstecktuch hingegen rundet den Look ab und macht Schlips und Fliege überflüssig.
Zusammenfassung
Ein dreiteiliger Anzug ist sicherlich nicht jedermanns Sache – sollte aber dennoch in jedem Kleiderschrank zu finden sein. Zwar ist er für den täglichen Gebrauch etwas „over the top“, dafür aber ein vielseitig einsetzbarer Hingucker auf jeder förmlichen Veranstaltung. Wann und wo Sie ihn tragen, bleibt dabei ganz Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Akzeptiert ist er auf jeden Fall überall, wo auch ein normaler Zweiteiler üblich.